Eine Reise in die Provinz Asti lässt den Reisenden mit Begeisterung in aufregende Genüsse und Düfte tief eintauchen. Die Weine der Gegend verändern sich wie die hiesige Landschaft, von einem Hügel zum anderen, von einem Hang zum gegenüberliegenden und halten bei einem Weinberg- und Winzerbesuch stets Überraschungen bereit.
Seit jeher gehört der Wein zur Kultur und Tradition von Asti und deren Provinz. So wurde dem etwa im V. Jhr. v. Chr. von den Griechen eingeführten Weinbau später durch die Römer große Bedeutung beigemessen. Nach einer Zeit der Entvölkerung auf dem Lande und der daraus folgenden landwirtschaftlichen Verarmung kam es wieder zu einem Aufleben des Weinbaus mit der Durchsetzung der bischöflichen Macht sowie Entstehung von Pfarrkirchen und Abteien, unter deren Obhut die Weinberge wieder aufblühten, wobei die Ranktechnik am Spalier zugunsten der Pfahlrebe vernachlässigt wurde. Im Feudalzeitalter nahm die Rebe ca. 10% des Anbaugebietes der Region ein und kam im XVI. Jhr. auf 18% sowie Mitte des XIX. Jhr. auf 30%. Gegenwärtig stammen 55-60% der piemontesischen Weinherstellung aus dem Monferrato und der Langhe.
Das Anbaugebiet um Asti zählt 14 anerkannte D.O.C.-Weine (D.O.C. - Bezeichnungen für herkunftskontrollierten Qualitätswein) und D.O.C.G.-Weine (D.O.C.G. - Bezeichnung für Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete mit kontrolliertem und garantierten Ursprung): Asti Spumante, Barbera d'Asti/ del Monferrato, Brachetto d'Acqui, Cortese dell'Alto Monferrato, Dolcetto d'Alba/ d'Asti, Freisa d'Asti, Grignolino d'Asti, Malvasia di Casorzo/ di Castelnuovo Don Bosco, Moscato d'Asti und Ruche' di Castagnole Monferrato.
Die piemontesische Küche vereint die Schlichtheit des Alltags mit den Galanterien der guten Küche.
Unter den Vorspeisen ist der ‚Fritto misto alla Piemontese‘ (gemischtes Frittiertes nach Piemontesischer Art), doch allem voran die Bagna Caôda, ein Dip aus gekochtem und rohem Gemüse in einer heißen Knoblauch-Sardellen-Öl-Sauce, zu erwähnen.
Zu den Pasta- und Reisgerichten gehören Agnolotti (gefüllte Teigtaschen), Risotti, Gemüseeintöpfe und "Tajarin", d.h. hausgemachte, frische Bandnudeln aus Eierteig.
Könige der Hauptspeisen sind ‘Bollito misto’ (eine besonders in Moncalvo ausgezeichnet schmeckende gemischte Kochfleischplatte) und mit exklusiven Weinen „gewürzte“ Wildbret- und Fleischgerichte.
Die bekanntesten Käsesorten sind Robiole aus Cocconato und Roccaverano, sowie Tôme und Ricotte.
Zu den Desserts gehören der "Bunet" (ein köstlicher Amaretti-Kakao-Flan), die Torta Monferrina, gefüllte Pfirsichhälften, Kleingebäcke (Amaretti di Mombaruzzo, Finocchini di Refrancore, Canestrelli di Cinaglio, Astigiani al Rhum).
Besondere Aufmerksamkeit verdient der weiße Trüffel (ein unterirdisch wachsender, stark duftender, wohlschmeckender und - scheinbar – mit aphrodisierenden Kräften ausgestatteter Pilz), der sich, hauchdünn gehobelt, auf Ei an Butter, Käsefondue, Risotti und Kalbstatar anbietet.
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